Donnerstag, 2. August 2012

Neue Dimension erreicht: Polizei versucht V-Mann in Nürnberger Fußballszene anzuwerben

Laut der "Rot-Schwarzen Hilfe" kam es von den Behörden zu dem Versuch, einen Nürnberger Fußballfan als V-Mann anzuwerben. Somit wurde ein weiterer, radikaler Schritt der Behörden eingeläutet. Man darf gespannt sein, ob es nur ein Einzelfall war, oder ob soetwas auch in anderen Städten versucht wird.
Anbei der Infotext der Rot-Schwarzen Hilfe:

Da staunte ein junger Nürnberger Fußballfan nicht schlecht: Einen Tag nach dem sogenannten Sicherheitsgipfel vom 17.07.2012 spricht ihn in einem Imbiss seines Heimatortes ein fremder Mann an. Er sei ein Mitarbeiter des Innenministeriums behauptete der 40 bis 45-Jährige und hielt einen – vermutlich - gefälschten „Ausweis“ des „Bundesinnenministeriums“ vor.
Sofort versuchte der angebliche Ministeriumsmitarbeiter, der in einem Mercedes mit Münchner Kennzeichen angereist war, unser Mitglied zu überrumpeln. Er bot ihm mit seinem bayerischen Dialekt das „Du“ an und gab vor, etliche Informationen aus dem Leben des Fans zu kennen. Man wisse alles über ihn, drei Monate habe man ihn intensiv beobachtet. Der Anwerber, bei dem es sich um einen Angehörigen der bayerischen Polizei handeln dürfte, stellte dies sogleich unter Beweis: so hatte er mehrere Handynummern parat, wusste von einer beabsichtigten Reise unseres Mitglieds.

„Und jetzt wollen wir mit Dir zusammenarbeiten“
Selbstverständlich, so erklärte der vermeintliche Spitzel-Anwerber, dürfe unser Mitglied keinem von dem Treffen berichten - weder den Eltern noch der Freundin. Man wolle auf jeden Fall mit ihm zusammenarbeiten. Typisch für derartige Anwerbeversuche –mit Vergünstigungen locken: Man könne zwar seine Bewährung nicht aufheben, aber durch den Austausch von „Dienstleistungen“ werde man ihm helfen, beruflich und finanziell weiter zu kommen. Zum Abschied hieß es, man würde ihn unter seiner privaten Handynummer in den nächsten Tagen wieder anrufen!
Geglückt ist der V-Mann-Angriff auf die Fußballszene in Nürnberg nicht. Denn das Mitglied tat genau das Richtige. Es informierte uns umgehend telefonisch. Das entging wohl auch den Beamten nicht, so dass es zu keiner weiteren Kontaktaufnahme kam.

Weitere Anwerbeversuche zu befürchten
Der schäbige Anwerbeversuch der Behörden zeigt, dass die Behörden meinen, gegen jugendliche Fußballfans sei alles erlaubt. Es ist eine neue Dimension des Vorstellbaren erreicht. Keine finanziellen bzw. personellen Mittel werden gescheut, um Unfrieden und Zwietracht in der Szene zu sähen. Die völlig unverhältnismäßige Kriminalisierung jugendlicher Fußballfans dient offenkundig dazu, um von staatlichem Versagen in anderen Bereichen abzulenken.
Daher besteht auch die Gefahr weiterer Anwerbeversuche. Es kann jeden Nürnberger Fußballfan treffen, von dem sich die Behörden Informationen erhoffen.
Die wichtigsten Tipps:
  • Lasst Euch auf keinen Fall auf derartige Gespräche ein, sondern beendet das Gespräch.
  • Macht Euch im Anschluss Notizen: Wie sah der Anwerber aus? Was hat er gesagt? Was hatte er für ein Auto, was für ein Kennzeichen?
  • Das Allerwichtigste: Informiert uns sofort über derartige Anwerbeversuche! Die sogenannten Sicherheitsbehörden scheuen nichts mehr als eine kritische Öffentlichkeit.